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Jahrgangsmischung

Jahrgangsklassen haben ihre historischen Wurzeln in der schulorganisatorischen Form des Unterrichts in Preußen vor ca. 180 Jahren. Damals ging man davon aus, dass die intellektuelle Entwicklung an das körperliche Wachstum gekoppelt ist und in festen Phasen verläuft. Dieses Prinzip wurde schon von den Reformpädagog*innen zu Beginn des 20. Jahrhunderts heftig kritisiert. Bis heute hat sich die Annahme vermeintlich homogener Lerngruppen als Grundvoraussetzung erfolgreichen Lernens in der Organisationsform der Jahrgangsklasse hartnäckig gehalten – Zeit, dies zu ändern, denn:

  • Nicht jedes Kind lernt (in jedem Fach) gleich schnell – automatisch ergeben sich in Jahrgangsklassen bei manchen Kindern „Langeweile“ oder „Frust“. Das brechen wir durch andere Lernformen auf.

     

  • Das unterschiedliche Könnens- und Erfahrungsniveau innerhalb einer gemischten Lerngruppe bietet Impulse zur Ausbildung neuer Lerninteressen bei Kindern. Die Kinder lernen oft mehr und Anspruchsvolleres. Viele Lerninhalte bekommen die jüngeren Kinder automatisch mit – implizites Lernen wird dadurch sehr stark gefördert. Dieses individuelle Lernen wird ergänzt durch gemeinsame Lernerfahrungen in vielfältigen Projekten.

     

  • Die Kinder sind mit dem Prinzip altersgemischter Gruppen aus dem Kindergarten absolut vertraut. Unsere altersgemischten Lerngruppen bieten eine Vielzahl von Anlässen zu gegenseitiger Hilfe, Kooperation, Rücksichtnahme und Entwicklung von Toleranz und solidarischem Umgang.

     

  • Kein Kind muss die Lerngruppe wechseln, weil es die Anforderungen eines vermeintlichen Standards nicht erfüllen kann – viele Ängste, Sorgen und Probleme entfallen dadurch. In der Jahrgangsmischung ist es selbstverständlich, verschieden zu sein.