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Lernen

Unser Ziel ist es, eine gute Balance für das Lernen im 21. Jahrhundert zu finden. Im Umgang mit neuen, digitalen Kulturtechniken wollen wir Kinder begleiten und dazu geeignete pädagogische Formate in der Grundschule finden. Wir dürfen aber auch die „Erdung“ nicht verlieren: Draußen aktiv sein, Phänomene aus der realen Welt erforschen, Spannendes aus dem direkten Lebensumfeld entdecken. Bildung für eine nachhaltige Entwicklung muss erlebt und greifbar gemacht werden, also auch Herz und Hand ansprechen.

Wir arbeiten verstärkt in fächerübergreifenden Themen und Projekten. Wir setzen auf zeitgemäße Lernformate und fördern die einzigartigen Potenziale Ihrer Kinder. Draußenschule ist ein Ort, an dem angst- und konkurrenzfreies Lernen selbstverständlich ist. Differenziertes Feedback, Transparenz und Gespräche zwischen Pädagog*innen, Kindern und Eltern ersetzen bei uns Noten und permanente Testung. Unser Auftrag ist es, eine ganzheitliche Bildung zu entwickeln, welche Kinder als fühlende und soziale Wesen im Blick hat.

Ein Tag an der Draussenschule

Es ist Montag. Unsere Kinder freuen sich auf die bevorstehende Apfelernte auf einer nahegelegenen Streuobstwiese. Nachdem der Tagesablauf im Morgenkreis besprochen wurde, geht es los – bepackt mit Bollerwagen und Körben. Die Wegstrecke nutzen wir interaktiv. Die Kinder erzählen von ihren Erlebnissen am Wochenende und haben genügend Zeit, sich untereinander auszutauschen. Am Zielort angelangt, werden Aufgaben und Regeln auf dem Gelände besprochen. Die Kinder sind hochmotiviert bei der Sache, schnell sind alle Körbe voll. Bei der Ernte tauchen verschiedene Beobachtungen und Fragen auf: Warum haben einige Äpfel braune Punkte? Welche Apfelsorten ernten wir und wie kann ich sie voneinander unterscheiden? Einige Fragen lassen sich direkt vor Ort klären, andere liefern die Grundlage für Unterrichtsinhalte, die wir Pädagogen für die kommenden Unterrichtstage didaktisch und methodisch aufbereiten. Das Thema „Apfelernte“ ist Teil des bildungsplanorientierten Kernthemas „Herbst“, das wir in den kommenden Wochen umsetzen.


Zurück an der Schule. Wir sortieren Äpfel, wir wiegen und bereiten sie für den Verkauf auf dem Wochenmarkt vor. Wie nebenbei setzen sich die Kinder auf vielfältige Weise mit Mathematik auseinander. Zählen, Messen, Daten darstellen, aber auch Kommunizieren sind Kompetenzen, die wir aktiv-entdeckend und handlungsorientiert an diesem Beispiel einüben.

Es ist Nachmittag in unserer Generationenwerkstatt. Dort geht es nach dem gemeinsamen Mittagessen interaktiv weiter. Aus den Äpfeln, die aussortiert wurden, wollen wir gemeinsam Apfelmus herstellen – so werden wir sie haltbar machen. Unterstützung haben wir dabei von einer Expertin aus dem Verein der Landfrauen, die uns ihre Tipps und Tricks zum Einkochen verrät. Am Schluss sind wir glücklich über zehn große Gläser Apfelmus – ob die wohl lange halten...? Aber gut zu wissen, dass sie es könnten!

In den kommenden Tagen werden wir die vielfältigen Facetten des Herbstes aus den verschiedenen fachlichen Perspektiven bearbeiten. Kurse in Deutsch und Mathematik bieten wir dabei natürlich kontextbezogen an: Im Anfangsunterricht rechnen wir beispielsweise im Zahlenraum bis Zwanzig mit Kastanien. Ältere Schüler recherchieren die Transportwege von Äpfeln und erstellen dazu eine Präsentation. Auch andere Fächer kommen nicht zu kurz: Wir erstellen eine Blätter-Collage, wir gestalten Etiketten, schreiben Steckbriefe zu verschiedenen Apfelsorten, setzen uns mit dem Kreislauf „von der Blüte zum Apfel“ auseinander und planen unseren Apfelverkauf auf dem Wochenmarkt. Stolz präsentieren die Kinder ihre Äpfel auf dem Markt und verhandeln über den Preis. Die Woche endet mit einer kleinen Feier, wo wir Erfahrungen und Ergebnisse gemeinsam vorstellen und die Ideen für zukünftige Projekte sammeln.